Alles aus Liebe
Aus Liebe zu den Kindern, die so wehr- und schutzlos
in unsere Welt hineingeboren werden.
Die uns Erwachsenen ausgeliefert sind. Egal ob als
Eltern, Erzieher, Babysitter, Freunde, Spielkameraden, Nachhilfelehrer oder
Nachbarn. Jeder gibt seinen Beitrag zum Werden des Kindes zu einem
eigenständigen Individuum.
Als Vater einer 10 Monate alten Tochter wächst diese
Liebe in mir Tag für Tag. Und gleichzeitig als Student der
Gesundheitswissenschaften und fachübergreifendem Vielleser gibt es ständig
mehr Informationen, was unser Werden bestimmt.
Fehler
Dinge, die wir falsch vormachen, weil wir selbst
häufig ungünstig aufgewachsen sind und unsere Erfahrungen unbewusst
weitergeben. Wir leben nach, was unser Umfeld uns vorlebte und die Kinder
bauen sich daraus ihre Sicht der Dinge.
Viel schlimmer noch: sie bekommen ein Welt- und
Menschenbild via Mattscheibe in das Gehirn gebrannt, welches von Anonymität,
Oberflächlichkeit, Egoismus und Gewalt bestimmt ist. Überrannt mit Bildern
und Reizen, die das Gehirn verblöden und Verhaltensauffälligkeiten sprießen
lässt.
Von der Vielzahl der guten Ratschläge und Tipps
sowie der eigenen unreflektierten Lebensbiografie und -welt überfordert,
schaffen es immer weniger Eltern, das zu geben, was Kinder eigentlich
ausschließlich und umfassend brauchen: Liebe, Geborgenheit, Ausgeglichenheit,
Aufmerksamkeit, Herausforderungen und Zuneigung.
Gesellschaftliche
Rahmenbedingungen
Erzieher und Lehrer in überfüllten Gruppen.
Schulklassen in denen versucht wird Dinge zu lehren, deren Relevanz nicht mal
die Lehrer in die Praxis transformieren können und damit in ihrem Lehrauftrag
versagen.
Stetes Konkurrenzdenken, kein Gruppengefühl und
mangelnde Rücksicht und Einfühlungsvermögen und keine wohlwollende
Grundhaltung gerade gegenüber sozial benachteiligten und dadurch im Lernen
behinderte Kinder prägen den Schulalltag.
Der Föderalismus verbrennt Milliarden Euro für
Bürokratische Apparate und unterschiedlichste Systeme, statt effizient mit
dem geliehenen Geld umzugehen, welches die Kinder zumindest theoretisch mal
zurückzahlen sollen.
Es werden in der Schule und der Gesellschaft Dinge
auseinander gerissen und segmentiert, die nur in der Gesamtheit ein
Verständnis des Seins ermöglichen (Biologie, Chemie, Physik, Astrologie,
Psychologie, Philosophie,…).
Chancen
Natürlich geht es auch anders und nicht alles ist
schlecht in den deutschen Betreuungs- und Bildungseinrichtungen. Initiativen
wie "McKinsey bildet" zur Notwendigkeit Frühkindlicher Bildung
weisen neue Wege. Doch in anbetracht der zahllosen Praxisberichte aus den
Schulen, wird es Zeit, dass diejenigen, die es eigentlich angeht, die Eltern,
ihre Rechte und vor allem die der Kinder lautstark einfordern.
Recht auf pädagogisch professionelle Betreuung mit
durchdachten Konzepten von der Wiege bis zum Verlassen der Ausbildungsstätte.
So wie es in zahlreichen nordischen Staaten vorbildlich und vor allem
deutlich erfolgreicher als bei uns praktiziert wird. Recht auf staatliche
Unterstützung und konsequentes Handeln im Sinne der Gesundheit und nicht der
Wirtschaft.
Glauben
Vor allem noch viel wichtiger ist es, einen Glauben
wieder zu entdecken bzw. zu stärken, der unserem Leben und damit auch dem
unserer Kinder, einen Sinn gibt. Ohne die von manchen Kirchen häufig
dogmatisierte und in ein negatives Licht gehüllte Lebenseinstellung.
Es geht um einen Glauben an etwas Größeres hinter
den zahllosen wundervollen Dingen auf unserem Planeten, die von unserem
Egoismus mit Füßen getreten werden.
Wir leben einfach unbewusst insbesondere in Bezug
auf unsere mentale Regierung, die Emotionen. Diese lenken unsere
Entscheidungen im Hintergrund, doch wir meinen mit dem Verstand alles im
Griff zu haben. Dieser kann natürlich durchaus unsere Emotionen kanalisieren
und regulieren, doch dafür brauch man einen Zustand des bewussten Seins.
Dieses Bewusstsein zu wecken, ist die Intention
dieser Webseite. Es ist eine eigentlich lebenslange Reise für jeden von uns.
Doch jeder kleine Schritt bringt uns voran. Und so werden Sie und werdet Ihr
hier schrittweise Neues finden in der Hoffnung, damit etwas zum Besseren zu
verändern. Ich freue mich über Ihr Interesse und wünsche alles Gute für die
Zukunft.
Der klinische Psychologe und New York Times
Journalist Daniel Goleman beschreibt das
Wechselspiel zwischen Emotionen und Verstand als das System unseres oberen
und unteren Pfades, welches parallel arbeitet. Mehr…
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Siegfried Bach
P. S.: Und es geht auch um die Liebe zu uns selbst
und unser eigenes inneres Kind, denn nur wenn dieses glücklich mit der
Vergangenheit abgeschlossen hat, können wir dieses Glück vorleben und
weitergeben.
Das folgende Textkompendium der
Psychotherapeutin Jean Liedloff gibt eine hervorragende Basis, die ich
jedem Menschen empfehle, der mit Kindern zu tun hat:
Jean Liedloff -
Vortragsreihe Kontinuum-Konzept
31. August 1995, Kindergarten-Symposion, A-3100 St.
Pölten
6.-8. September 1995, Bio-Haus Walsberg, A-3264 Gresten, +43(7485)317
von
Wolfgang A. Orlik
Als Autorin des erfolgreichen Buches "Auf der Suche nach dem verlorenen
Glück" hat Jean Liedloff im Herbst 1995
verschiedene europäische Länder besucht und hier Vorträge gehalten und Seminare
veranstaltet. Die in St. Pölten und Gresten
(Niederösterreich) gehaltenen Vorträge wurden sinngemäß zusammengefaßt
und in strukturierter Form nachstehend wiedergegeben.
Jean Liedloff - eine Psychotherapeutin aus den USA
- hat in mehreren Expeditionen südamerikanische Yequana-Indianer
besucht und war von deren Glücksfähigkeit und Harmonie fasziniert. Sie hat die
Grundlagen dafür studiert und sie mit den Verhaltensweisen in der westlich
zivilisierten Welt und deren Auswirkungen verglichen. In ihrem Buch beschreibt
sie ihre Erfahrungen mit den Indianern und faßt deren
Lebensweise als Kontinuum-Konzept zusammen.
Kontinuum-Kinder und -Menschen zeichnen sich durch
verschiedene Merkmale aus. Sie sind ausgeglichen und fröhlich, stets zufrieden
und glücklich, und ohne innere Aggressionen. Sie streiten nicht und haben wenig
Konflikte, im Gegensatz z.B. zu der Gier unserer Kinder und Erwachsenen nach
Gewalt (im Fernsehen), die einer inneren Aggression in uns entspringt.
Jean Liedloff hat Yequana-Kinder nie
streiten gesehen, Babys haben auch nie geschrien, höchstens kurz gewimmert. Die
Babys wurden 24 Stunden am Körper getragen, auf der Hüfte (an einer Hand
baumelnd oder am Bein schaukelnd). Es bestand immer und bei allen Tätigkeiten
Körperkontakt. Die Babys wurden oft auch von anderen Frauen und Kindern
getragen, sodaß die Mutter entlastet wurde. Yequana-Babys haben auch keine Drei-Monats-Koliken, die bei
unseren Babys als normal und unvermeidlich angesehen werden.
Die weit verbreitete Einstellung zu Kindern in der westlich zivilisierten
Welt ist oft folgende: Kinder brauchen Disziplin. Jungen werden immer Jungen
bleiben, auch wenn sie aggressiv sind. Babys müssen in
eigenen Bett schlafen. Was wir (westlich zivilisiert) als normal
bewerten, ist oft nicht normal im Sinne der menschlichen Natur. Unser Instinkt
wird unterdrückt durch vermeintliches Fachwissen der Experten. Je mehr wir wider
die Natur handeln, desto "unwohler" werden
sich alle fühlen.
Was aber tun wir ? Wenn ein Baby geboren wird, nach
der Geburt, in der Familie, im Kindergarten, in der Schule, behandeln wir
Kinder meistens entgegengesetzt der Natur. Mütter unterdrücken ihren
natürlichen Instinkt und lassen sich zusehr von
vermeintlichen Ratgebern zu Handlungen gegen die Babys verleiten.
Mangelnder
Körperkontakt, mangelndes Vertrauen und unkontrolliertes Disziplinieren sind
für eine gesunde Entwicklung des Kindes abträglich. Wenn in den ersten 12
Monaten eine sogenannte Erziehung durch Diziplinierung
(z.B. Schreien lassen) vorherrscht anstelle einer ausschließlichen Erfüllung
aller Bedürfnisse des Babys, nehmen die Kinder an der Persönlichkeit Schaden.
Oft zollen wir den Kindern nicht den gebührenden Respekt. Nicht zuletzt
unterbindet unsere Bildungssystem natürliches Lernen.
Jean Liedloff spricht in ihren Vorträgen von
verschiedenen Empfehlungen, die für das Kontinuum-Konzept
bedeutend sind:
1. Habe Respekt, für das Kind, für die Natur, für Dich selbst.
- Versuche das Richtige
instinktiv herauszufinden, und handle danach.
- Sei geduldig mit Dir, mit
dem Baby und allen anderen Personen und Situationen.
- Glaube Deinem unverbildeten
Instinkt, und nicht den vermeintlichen Fachleuten.
- Glaube Deinem Baby, wenn es
schreit, und nicht irgendwelchen Experten.
- Das Baby ist ein größerer
Experte als alle Fachleute (sein Instinkt ist unverbildet). Wir behandeln
das Baby allzu oft wie einen Feind (Schreien lassen, etc.)
- Wenn Babys in die Wiege,
das Bett oder den Kinderwagen abgelegt werden, beginnen sie oft zu
schreien. Das ist eine natürliche Reaktion, weil sie die körperliche Nähe
zum lebendigen Menschen suchen. Wir erwarten von den Babys aber, daß sie alleine liegen sollen und lassen sie alleine
in der Wiege oder im Kinderwagen liegen, auch während des Tages. Wir
erwarten auch, daß sie sich zudem still
verhalten sollen, und wir versuchen, sie still zu halten durch wenig
geeignete Maßnahmen wie z.B. Schaukeln in der Wiege oder im Kinderwagen,
anstelle sie an den Körper zu nehmen.
- Wenn Tierbabys schreien,
akzeptieren wir, daß die Tiermutter zu den Babys
kommt. Nur bei unseren Babys glauben wir, sie (wider die Natur) schreien
lassen zu müssen.
- Tip
für Baby-Schreien stoppen: mit gespitzten Lippen ins Ohr zischeln, Luft
schnell raus und rein blasen.
- Respektiere die Natur und
die menschliche Natur. Disziplin und Kooperation beim Kind werden sich
dann einstellen, ohne diese fordern oder anlernen zu müssen.
2. Vermittle dem Baby /
Kind stets das Gefühl, "wertvoll " und "willkommen" zu
sein.
- Mache nichts (sagen, spüren
lassen; verbal oder nonverbal), was dem Kind das Gefühl vermittelt: Ich
bin nicht "richtig"; Ich bin falsch (im Sinn von 'nicht den
Erwartungen entsprechend'); Ich bin schlecht; Ich bin böse, etc.
- Schelte und diszipliniere
Dein Kind nicht (denn dies bedeutet: "Du bist schlecht; Du bist nicht
"richtig"), sondern ignoriere Fehlverhalten und dramatisiere
nicht. Lebe das gewünschte Verhalten vor, denn Kinder wollen nichts
anderes als nachmachen, um Mitglied der Gruppe zu werden.
- Das Kind glaubt
bedingungslos, was Du über das Kind sagst und vermittelst (Gutes, wie auch
Schlechtes). Es glaubt Dir mehr als sich selbst. Eltern sind in den Augen
der Babys absolute und höchste Autoritäten. Alles was Eltern sagen und
tun, wird vom Baby als richtig anerkannt. Das eigene Verhalten wird als
falsch bewertet oder angezweifelt. Babys schreien und drücken damit aus:
"Bitte halte mich". Die Mutter aber sagt: "Sei ruhig"
und vermittelt damit dem Baby das Gefühl: "Ich mag meine Mutter, aber
sie mag mich nicht." Dies bewirkt, daß sich
Babys falsch fühlen, denn die Mutter hat ja als Autorität recht. Und
dieses gegen sich selbst gerichtete Gefühl wirkt bis ins Erwachsenenalter
hinein.
- Das Wichtigste ist, das
Kind soll an sich selbst glauben (können).
- Der Einfluß
der Eltern ist wesentlich stärker als die Umgebungseinflüsse (Großeltern,
Nachbarn, etc.), die eventuell nicht entsprechend den Kontinuum-Empfehlungen
handeln. Habe Geduld mit anderen Personen, die entsprechend Ihrer Prägung,
Eltern- und Kindheitserfahrung Dein Kind anders
behandeln. Versuche, ihnen langsam die Kontinuum-Empfehlungen
nahezubringen.
- Auch wenn nur eine (1)
nahestehende Person dem Kind zeigt, daß es
"richtig" ist, ist dies ausreichend für eine gute Entwicklung.
Ideal wäre natürlich, wenn die ganze soziale Umgebung nach Kontinuum-Empfehlungen handelt.
- Der Mensch soll sich stets
wertvoll und willkommen fühlen, als Baby wie als Erwachsener. Die meisten
Menschen in der zivilisierten Welt empfinden in unterschiedlicher
Ausprägung, daß sie nicht gut genug sind, daß sie nicht "richtig" sind. Wer sich
selbst nicht gut fühlt, wer sich selbst nicht mag, der wird sich auch
antisozial verhalten.
- Wir behandeln unsere Babys
und Kinder oft unangemessen. So wie wir Babys und Kinder behandeln, können
sie sich nicht willkommen und wertvoll fühlen, denn wir tun ihnen Gewalt
an. Sogar in besten Familien lassen sich die Eltern von Experten
dreinreden, wie Kinder wider die Natur zu erziehen sind.
- Trotz intensivem Bemühen
schreit das Baby oft noch immer. Dadurch fühlen sich viele Eltern nicht
"richtig" bzw. schuldig und werden verkrampft ("Ich mache
alles für das Baby und trotzdem schreit es. Ich mache es nicht gut
genug"). Dies überträgt sich auf das Kind, was dessen Schreien noch
verstärkt. Die Ursachen dafür liegen oft in der eigenen Kindheit
begründet, beim damaligen Verhalten der eigenen Eltern. Wir wurden von
unseren Eltern dazu gebracht, uns schlecht / unrecht / nicht in Ordnung /
falsch zu fühlen. "Bleib da", "Bleib stehen",
"Hör auf zu schreien", "Sei ruhig" - von Geburt an
richten sich Eltern gegen Kinder, gegen die Natur. Aber jeder Mensch ist
auf seine Weise "richtig" und wertvoll, doch die meisten
Menschen zweifeln an sich selbst und haben Schuldgefühle, weil ihnen in
der Kindheit eingetrichtert wurde, daß sie nicht
"richtig" sind.
- Wenn Kinder von Eltern
schlecht behandelt werden, kann dies oftmals von den eigenen Verletzungen
in der eigenen Kindheit stammen, und das 'Baby im Erwachsenen' sagt:
"Zuerst will ich zufriedengestellt werden und dann erst soll
das Baby etwas davon kriegen". Oder: "Wenn ich es (Liebe, Nähe,
Respekt, etc.) nicht gekriegt habe, soll auch mein Baby dies nicht
kriegen". Ein Lösungsansatz wäre: Dem Kind "experimentell"
all jenes geben, was man selbst gerne bekommen wollte (Liebe, Nähe,
Körperkontakt, eine korrekte Mutter-Kind-Beziehung, etc.). Die Umwandlung
der falschen Einstellung kann sich dann leichter vollziehen.
3. Ermögliche Deinem Baby (im Idealfall) 24 Stunden Körperkontakt,
zumindest solange das Baby nicht krabbelt.
- Trage Dein Baby den ganzen
Tag am Körper (im Arm, im Tragetuch, Schlafen im Bett bei den Eltern,
etc.). Auch andere Personen sollen Dich dabei unterstützen.
- Nicht nur in der ersten
Stunde nach der Geburt ist der intensive (Haut-)Körperkontakt mit der
Mutter für die Entwicklung des Babys wichtig
(Bonding), sondern aus dem gleichen Grund ist dieser Körperkontakt
natürlich auch im gesamten folgenden Lebensabschnitt von grundlegender und
elementarer Bedeutung. Dies wird aber von den "Experten" und
allen "wohlmeinenden Ratgebern" (Großeltern, Ärzte, Industrie , Werbung, etc.) nicht erkannt. Die Folgen
des Alleinseins (Brutkasten, Kinderzimmer, Milchfertignahrung anstelle
Stillen,
- im Gitterbett liegen, alleine
schlafen lassen, schreien lassen, Kinderwagen fahren, künstliche Musik
anstelle der mütterlichen Herztöne, Laufstall, etc.) hat das Baby sein
Leben lang zu ertragen.
- "Rooming
In" (mit Baby-Bett neben dem Mutter-Bett) ist unzureichend: die
Mutter weiß, wo das Baby ist, aber das Baby weiß nicht, wo die Mutter ist.
- Ein Baby soll in der
Tragephase (ca. 12 Monate) alle Bedürfnisse erfüllt bekommen, denn es soll
sich zu 100% willkommen fühlen. Die vollständige Erfüllung der Bedürfnisse
in einer Entwicklungsstufe ist die Voraussetzung für das
"gesunde" Erreichen des nächsten Entwicklungsschrittes. Ein Kind
wird dadurch ausgeglichener werden und nicht neidisch sein. Es wird eher
von sich aus teilen und in natürlicher Weise kooperativ sein als jenes
Kind, welches unerfüllte Bedürfnisse hat.
- Fühle Dich
"richtig" und "o.k.", wenn
Du das Baby trägst. Fühle Dich nicht schuldig in irgendeiner Form dabei.
Heiße das Baby willkommen, laß es sich wertvoll
fühlen.
- Seitliches Tragen ist
sinnvoll, denn dabei kann das Baby alles beobachten und daraus lernen.
- Bewege Dich viel mit dem
Baby, auch wenn es schläft (ins Freie gehen, laufen, tanzen).
- Jeder Mensch muß Energie entladen (z.B. durch Bewegung, Sport, Sex,
Arbeit, Tanzen, Hektik, etc.). Ein Säugling hat aber noch keine
Möglichkeit (solange er nicht krabbelt), diese Energie durch Bewegung
(außer zappeliges Strampeln) zu entladen, hat dies aber auch notwendig.
Beim Tragen des Babys am Körper und durch gemeinsames schnelles Bewegen
kann die Mutter über das gemeinsame Energiefeld (durch Körperkontakt) die
Energie für beide entladen. Mittelfristig ist dies ein wesentlicher
Beitrag für ein ausgeglichenes Kind.
- Verrichte alle Deine
Tätigkeiten in normaler Weise gemeinsam mit dem Baby, so als wäre das Baby
gar nicht an Deinem Körper. Allzu sorgsames Tragen und Handhaben zeigt dem
Baby: "Ich bin zerbrechlich".
- Laß
das Baby immer am Geschehen teilhaben. Das Baby sollte überall dabei sein
(mitten im Geschehen), um soviel wie möglich von seiner Umgebung und
seinen Bezugspersonen zu lernen.
- Richte Deine Tätigkeiten
und Handlungen auf die Erwachsenenwelt aus, und nicht in besonderer Form
abgestimmt auf das Baby. Das Baby soll die normale Erwachsenen-Welt
kennenlernen und nicht eine auf das Baby konzentrierte Welt.
- Laufe nicht hinter dem Baby
her, sobald es krabbeln bzw. laufen kann, und konzentriere Dein Handeln
nicht auf das Baby. Das Baby selbst wird hinter der Mutter herlaufen, denn
es möchte nicht allein, sondern Teil der Gruppe und mitten im Geschehen
sein.
- Was gut ist für das Baby,
ist auch gut für die Mutter (so sollte es zumindest sein, wenn der Natur
entsprechend gehandelt wird). Umgekehrt, was gut ist für die Mutter, ist
auch gut für das Baby. Der Alltag mit dem Baby sollte Freude spenden, und
kein Kampf gegen das Kind sein.
4. Habe Vertrauen und Zutrauen zum Baby / Kind.
- Vertraue auf die
Fähigkeiten Deines Babys / Kindes.
- Was wir erwarten, wird auch
eintreten (positiv wie auch negativ).
- Erwarte von Deinem Kind, daß es "gut" ist, und es wird
"gut" sein. Belobige besonderes Verhalten nicht, sondern erwarte
ganz einfach vertrauensvoll gutes Verhalten als Normalität.
- Übertrage dem Kind mit
Vertrauen viele Aufgaben. Wenn das Kind verweigert, ignoriere die
Verweigerung und erledige die Aufgabe selbst. Durch die Ausgrenzung wird
das widerspenstige Kind die Bedeutungslosigkeit seines Handelns erkennen.
- Gib Deinem Kind die Chance,
seine Welt eigenständig in seinem eigenen Rhythmus zu erfahren.
- Unterbrich bzw. beende
nicht unnötig sein Spiel oder seine Handlungen.
- Hilf Deinem Kind nicht
unnötig, interveniere nicht unnötig (außer bei Gefahr im Verzug).
- Wenn dem Kind kein Zutrauen
geschenkt wird, wird es kein Selbstvertrauen entwickeln. Ein ewiges "Paß auf !" ist schädlich
und hinderlich für die Entwicklung des Selbstvertrauens.
- Ein Beispiel: Ein
circa 18 Monate altes Kind klettert auf eine sehr schmale Mauer zwischen
einem Kinderschwimmbecken und dem tiefen Becken. Jean bittet die
anwesenden Personen, nicht helfend einzuschreiten, nicht direkt hinzusehen
und dem Kind keine offensichtliche Aufmerksamkeit zu schenken. Das Kind
blickt sich um, ob jemand schaut. Da dies nicht der Fall ist, klettert es
für seine Verhältnisse sicher auf der schmalen Mauer weiter bis hin zu
einem Springbrunnen, an dem es sich aufrichtet. Als es wieder auf der
schmalen Mauer mitten im Wasser umkehrt und ohne ins Wasser zu stürzen
zurückklettert, nähert sich die nervös wirkende Mutter. Als das Kind die
verängstigte Mutter erblickt, gibt es sein sicheres Verhalten auf, ruft
"Oh Mammi" und läßt sich hilflos in
die Arme der Mutter fallen.
- Erklärung: Das Baby
glaubt der ängstlichen Mutter mehr als sich selbst (die Eltern sind die
größte Autorität für das Kind), verliert plötzlich beim Anblick der Mutter
das ihm eigene Selbstvertrauen und fällt in das Verhalten eines früheren
und damit unsichereren Entwicklungsstadiums zurück (Regression =
rückläufige Entwicklung). Es traut sich seine eigene bisher erworbene
Fähigkeit und Verantwortung plötzlich nicht mehr zu.
- Schlußfolgerung:
Wenn eine Bezugsperson nervös und unsicher agiert, kein Zutrauen in das
Kind hat und damit dem Kind vermittelt, "Du schafftst
es nicht", glaubt auch das Kind, das es für die zu bewältigend
Aufgabe unfähig ist. Das Kind wird sich nicht trauen, läßt
sich fallen oder wird stürzen, es fällt in einen Hilflosen-Zustand. Wenn
ein Kind Neues erforscht oder erprobt, schaut das Kind oftmals zur
Aufsichtsperson zurück und erfragt dadurch "Wie soll ich mich
fühlen?". Eine ängstliche und allzu beschützende Aufsichtsperson wird
dabei das Kind immer hemmen, seine Fähigkeiten zu erweitern.
Wenn das Kind stürzt oder sich anschlägt, dem Kind keine
Aufmerksamkeit bzw. Bühne geben (solange es vertretbar ist). Das Kind soll
selbst die Verantwortung für sein Verhalten bzw. seine Sicherheit übernehmen.
Oftmals schaut ein Kind erst um Zuschauer, bevor es dann zu weinen beginnt.
5. Tue nichts für das Kind, was es selbst tun kann (in liebevoller und
konsequenter Haltung).
- Es ist für den Lernprozeß des Kindes sehr hinderlich, es beständig zu
unterstützen, ihm behilflich zu sein, es übermäßig zu schützen. Dies raubt
ihm die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen bzw. bestimmte Bedürfnisse zu
erfüllen. Auch wenn eine Handlung durch bewußtes
Nichthelfen länger dauert, macht es nichts, denn so lernt das Kind und
macht seine Erfahrungen.
- Das Kind soll Fehler machen
dürfen, es soll die Lösungen selbst herausfinden.
- Ein Beispiel aus der
Tierwelt: Jean hat kleinem Babyaffen eine Banane abgeschält, um ihn zu
füttern. Der Affe hat die Banane zur Hälfte gegessen. Sobald der erste
Hunger gestillt war, hat der Affe dann aber die restliche Banane in ein im
Käfig liegendes Papier gewickelt, und ist danach im Käfig herumgelaufen.
"Plötzlich" hat er die eingewickelte Banane freudig
"entdeckt", sie ausgepackt, abgeschält und fertiggegessen.
Erklärung: Zuerst hat der Affe begierig den Hunger gestillt, danach
aber auf seine Weise seine anderen Bedürfnisse gestillt, nämlich Nahrung
suchen (Jagen), Nahrung finden (Sammeln), sie schälen und danach essen.
Handlungen befriedigen scheinbar oft nur ein (1) Bedürfnis, in
Wirklichkeit aber oftmals viele. Durch z.B. beschützende Intervention,
Störung, Unterbrechung beim Spielen (= Lernen) verhindern wir bei unseren
Kindern eine mehrschichtige Erfahrungssammlung.
Schlußfolgerung: Das Kind soll selbst
seine Möglichkeiten und Fähigkeiten erproben dürfen, auch wenn es Fehler
macht und zuerst vielleicht an der Aufgabe bzw. am Vorhaben scheitert
(beim Krabbeln, Gehen lernen, Umwelt erforschen lernen).
- Laß
das Kind nicht die Kontrolle über Dich bekommen. Kinder versuchen laufend,
die Grenzen zu erforschen. Zwar mit Liebe und Achtung, aber mit Nachdruck
seine ungebührlichen Wünsche ablehnen. Deine bisherige Handlung einfach
ruhig weiterführen (kontinuierlich und unbeeinflußt),
ohne das Kind um eine Entscheidung zu bitten (das Kind darf nicht der Boß sein). Trotzdem durch Berührung oder freundlichen
Blickkontakt dem Kind zeigen, daß es willkommen
ist, ohne Deine eigentliche Handlung zu unterbrechen.
- Laß
Dich später nicht vom Kind für seine Interessen einspannen (z.B.
stellvertretendes Austragen eines Streites mit anderen Kindern, etc.)
- Laß
die Kinder allein, wenn sie streiten, und gehe weg (soweit keine Gefahr in
Verzug ist). Ergreife nicht Partei, denn sie sollen den Konflikt selbst
regeln. Kinder wollen oft, daß Erwachsene etwas
(die Konflikte) stellvertretend für die Kinder erledigen und für die
Kinder kämpfen sollen. Die Kinder sollen sich selbst arrangieren.
- Bei Spielen mit Gewalt, mit
Waffen und Kriegsspielzeug: Beobachte die Motive und den Gesichtsausdruck
beim Spielen. Wenn Zorn und Aggressivität erkennbar sind, deutet dies auf
innere Aggressivität hin. Andernfalls ist das Kriegsspiel die Imitation
einer bestimmten Form eines Spiels ohne Aggressivität.
6. Diszipliniere Dein Kind nicht unnötig.
- Um in unserer Gesellschaft
zu funktionieren, wird im Rahmen der Erziehung durch Taktik, Verhandlung,
Drohung, Bestechung, Strafe gegen unsere vermeintlich normale, unsoziale
und undisziplinierte Art vorgegangen. In Wirklichkeit sind wir Menschen
von Geburt an und von Natur aus zutiefst sozial. Wir müssen nicht durch
sogenannte Erziehung sozialisiert werden. Die Ursache, warum unsere Kinder
oft so unsozial wirken und agieren, was den Eltern das Leben so schwer
macht, liegt in der Babyzeit. Wenn Babys schreien, wollen sie aufgenommen
und gehalten werden. Sie brauchen körperliche Nähe, bei Tag und bei Nacht.
Ungestillte Bedürfnisse bewirken ein unausgeglichenes Gefühlsleben und
Verhalten.
- Disziplin muß nicht ausdrücklich vom Kind gefordert werden, es
genügt, wenn man erwartet, daß sich das Kind
diszipliniert und sozial verhält, und es wird sich so verhalten. Kinder
verhalten sich oft deswegen unsozial, weil sie merken, daß
wir ihr unsoziales Verhalten insgeheim erwarten. Ein Beispiel: "Heb
sofort deine Spielsachen auf !" Der Tonfall
teilt dem Kind mit, daß man das Befolgen der
Aufforderung gar nicht erwartet. Es entsteht ein Spiel, das Kind testet,
wie oft es die Mutter zum Wiederholen bringen kann. Ein Kind weiß genau,
wie es die Erwachsenen dazu bringt, sich zu wiederholen.
- Eine
Aufforderungen an das Kind immer nur 1 mal sagen, niemals mehr als
1 mal. Die Aufforderungen nicht vorwurfsvoll aussprechen. Wenn das Kind
nicht kooperiert bzw. es die Anweisung nicht befolgt, soll man dieses
Verhalten ignorieren. Entweder ohne Kommentar (schimpfen, erklären,
schelten, strafen) und ohne Gefühlsregung (Wut, Ärger) das
Aufgetragene selbst durchführen, oder etwas ganz
anderes machen. Damit wird das Kind außerhalb des Geschehens gestellt und
durch die eigene kommentarlose Erledigung wird seinem Widerstand (Spiel)
die Bedeutung und Wichtigkeit genommen. Da ein Kind sehr sozial ist, kann
es diesen Ausschluß nicht ertragen, und es wird
zukünftig eher folgen. Das Kind wird bald erkennen, daß
man nie etwas mehr als 1x sagt. Es wird außerdem erkennen, daß sein Widerstand keine Reaktion zur Folge hat (das
Spiel nicht spielen), damit wird dieses Verhalten uninteressant.
- Ignoriere Protest-Schreien,
Widerstand und Weinen und erledige ruhig und entschlossen erforderliche
Verrichtungen, auch wenn das Kind rebelliert. Deine ruhige und
konsequente, jedoch respektvolle und aggressionslose Handlungsweise zeigt
dem Kind, daß seine Spielchen erfolglos sind.
Dies bewirkt einen Erziehungsprozeß, und das
Kind wird beim nächsten Mal eher kooperieren.
7. Es liegt in der Natur eines Kindes, von sich aus zu lernen. Es ist
nicht natürlich, etwas zu lehren.
- Meistens ist die Mutter in
den ersten Jahren allein zu Hause beim Kind. Die Isolation während des
Tages ohne andere Personen ist ungesund für alle, denn die mangelnde
Kommunikation ist frustrierend und bietet für alle zuwenig Anregung. Viel
besser wäre es, in einer Gemeinschaft von Erwachsenen und Kindern
(Großfamilie, Familiengemeinschaft) zu leben. Ein Zusammenschließen
(gemeinsames Arbeiten im Haus, Garten und Haushalt) und Verbringen der
Zeit mit anderen Müttern, Freundinnen oder Nachbarn wäre ebenso sinnvoll.
Die Kinder sollten herumlaufen können und dabei lernen. Es entspricht
nicht der menschlichen Natur, allein zu sein und keine oder wenig Anregungen
für Mutter und Kind zu erhalten. Es ist zwar in unserer Gesellschaft sehr
schwierig, Gleichgesinnte zu finden, aber versuchen sollte man es
trotzdem, um nicht allein bleiben zu müssen. Mach Dir die Mühe und
versuche, jemanden zu finden. Akzeptiere nicht die Fadheit, die Einsamkeit
und Schufterei durch die Isolation mit dem Baby.
- In solchen Gemeinschaften
kann das Kind in einer Gemeinschaft mit vielen Erwachsenen aufwachsen und
kann lernen, daß Erwachsene das tun, was für sie
angemessen ist. Es ist sehr wichtig, nicht dauern auf das Baby
konzentriert zu sein, sondern in der Erwachsenenwelt zu leben,
Erwachsenentätigkeiten zu verrichten und mit anderen zu reden und zu
lachen. Das Baby sollte mitten im Geschehen sein, aber selbst nicht
Zentrum der Aufmerksamkeit sein, während alltägliche Tätigkeiten
verrichtet werden. Das Kind entnimmt aus der Erwachsenenatmosphäre
entsprechend seiner Entwicklungsstufe all das, was es braucht um zu
lernen.
- Kinder lernen, ohne etwas
gelehrt bekommen zu müssen (wie beim Lernen der Sprache). Etwas Tun (wie
sprechen) genügt, um es zu erlernen. Nicht explizit lehren, wie z.B.:
"Das ist ein Hund, und der Hund bellt." (das Kind erwartet diese
Form nicht). Sprich nicht in der Babysprache mit dem Kind, sondern in der Erwachsenensprache.
Kinder nehmen alles selbsttätig auf, was sie hören. Eine Fertigkeit
korrekt vorleben genügt. Vertraue darauf, daß
das Kind durch Beobachtung der Erwachsenen selbsttätig alles ihm
entsprechende aufnimmt, ohne besondere Unterweisung. Natürliches Lernen
ist hören, sehen und nachmachen. Berichtige und korrigiere nicht ständig
das Kind, denn Kinder fühlen sich dadurch nicht "richtig". Je
geringer der Streß, desto besser lernt das Kind.
- Mit jedem Jahr der
Entwicklung hilft das Kind immer mehr im Haushalt mit und erfreut sich
daran. Es ist dabei glücklich und macht alles freiwillig mit gutem
selbstsicherem Gefühl, ohne zur Mithilfe gezwungen zu werden. Denn es
liegt in der Natur des Kindes, zu helfen, ohne um Hilfe gebeten zu werden.
Aber das Helfen muß zugelassen und unterstützt
werden. Wenn die Führung des Kindes entsprechend passend gestaltet war,
leistet ein
4-jähriges Kind einen größeren Beitrag im Haushalt als es kostet.
- Kinder wollen helfen und
nachmachen, bedürfen aber keiner besonderen Aufmerksamkeit, sobald
sie etwas Neues oder Besonderes zustande gebracht hat. Zeige kein
ausgeprägtes Lob oder Begeisterung, sondern betrachte diese Handlungen als
"normal". Sonst kann der Fall eintreten, daß
die Kinder Handlungen der Belohnung und des Lobes wegen durchführen und
nicht wegen der Sache selbst. Unabhängig davon ist positives Feedback und
positive Unterstützung geeignet, das Selbstvertrauen zu stärken.
8. Kindergarten und Schule:
- Die enge Verbundenheit des
Kleinkindes mit der Mutter und dem Vater ist für die Entwicklung sehr
wichtig, aber in unserer Gesellschaft werden Kinder mit 3 Jahren in den
Kindergarten gegeben. Das Kind kann dann nicht mehr die Arbeitswelt der
Erwachsenen erleben. Die Kinder sind im Kindergarten isoliert, denn der
Kindergarten entspricht nicht der realen Welt.
- Unsere Institutionen
(Kindergarten und Schule) sind ungeeignet für die menschliche Natur, denn
sie sind begründet auf eine Annahme über die menschliche Natur, die falsch
ist. Auch die gesamte Gesellschaft mißversteht
die menschliche Natur der Kindes, denn das Kind ist von Natur aus ein
soziales Wesen.
- Das Prinzip ist deswegen
grundsätzlich falsch, weil dieses Prinzip kindzentriert ist, indem z.B.
zwei Erzieherinnen bis zu 30 Kinder betreuen und ihnen verschiedene
Beschäftigungen auftragen (malen, zeichnen, spielen, etc.).
- Kinder sind von Natur aus
erwachsenenzentriert. Sie wollen die Erwachsenenwelt beobachten und das
Verhalten kopieren. Es wäre besser, wenn die Kinder in der Erwachsenenwelt
leben dürften und lernen, wie sich Erwachsene untereinander verhalten, und
nicht, wie sich Erwachsene den Kindern gegenüber verhalten (z.B. im
Kindergarten).
- Auch unser Schulsystem müßte komplett umgestellt werden, denn die Annahme,
wie Kinder lernen, ist grundsätzlich falsch. In dem Moment, wo wir dem
Kind sagen: "Setz' Dich nieder, sei ruhig und hör zu
!" oder "Paß auf und lerne
!", verhindern wir damit den wahren Lernprozeß.
Denn das Kind lernt von Geburt an durch Beobachtung und Imitation.
9. Zusammenfassung und Ausblick:
- Wir selbst kreieren eine
asoziale Gesellschaft. Wir beklagen uns über die mißratene
Jugend, über Menschen die nur ihren Vorteil suchen, Kriminelle,
Sexualattentäter, usw. Wir bauen immer mehr Gefängnisse und stellen immer
mehr Polizisten ein, anstelle das Übel an der
Wurzel zu packen.
- Was können wir dagegen tun:
Achten wir die Natur und die Bedürfnisse unserer Babys. Geben wir ihnen
die Möglichkeit eines umfassenden Körperkontakts als Zeichen der
Geborgenheit. Zeigen wir ihnen stets, daß sie
willkommen, wertvoll und liebenswert sind. Seien wir Vorbild in einer
positiven Haltung. Haben wir Zutrauen zu den Fähigkeiten unserer Kinder.
Fördern wir die gesunde Entwicklung ihres Selbstvertrauens und ihres Verantwortungsbewußtseins für sich selbst und die
Gesellschaft. Geben wir ihnen Raum, auf natürliche Weise zu lernen. Achten
wir die Persönlichkeit unserer Kinder genauso wie wir Achtung von ihnen
erwarten. Unsere Liebe soll sie nicht erdrücken.
- Zwei Dinge können wir
unseren Kinder auf den Weg mitgeben: Wurzeln und Flügel.
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Verhindertes Krabbeln hat negativen Auswirkungen auf die Sprachentwicklung
(Stotterer sollen krabbeln, singen (Glenn Doman)
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Test welche ist die dominante Seite: zugespielten Ball mit einem Fuß
zurückkicken ( = dominanter. Fuß)
Daumen Zeigefinger bildet Ring, durchschauen, auf entferntes Detail, Ring verkleinern , welches
Auge schaut = dominanter.
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Wenn z.B. unsere Babys nach dem Trinken der Muttermilch bzw. der Fertigmilch
Verdauungsbeschwerden bekommen, betrachten wir dies als normal. Mitunter werden
Babys vom Körper der Mutter ferngehalten, denn es könnte ja die Mutter
anspeien. Eigenartigerweise bekommt nur die menschliche Spezies vom Trinken der
Muttermilch Koliken.
(c) Wolfgang A. Orlik, 1995
Herr Wolfgang Orlik war so nett, uns diese wunderbaren
Zusammenfassung zur Verfügung zu stellen. Es gibt einen kurzen, übersichtlichen
Überblick über die Thesen von Jean Liedloff, die
nicht nur für Anfänger nützlich sind. Auch Eltern die das Buch schon vor
längerer Zeit gelesen haben profitieren sehr von diesem Text. Sollten Fragen
auftreten könnt ihr euch mit Wolfgang in Verbindung setzen. Herzlichen Dank an
Wolfgang!!
Wolfgang A. Orlik
Hauptstrasse 3 B
A-2751 Steinabrückl / AUSTRIA
Mobil: +43 / 664 / 415 33 00
FAX: +43 / 2622 / 42500-15
wolfgang.orlik@magnet.at
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Sehr geehrte Damen und Herren,
last Minute kommen die notwendigen Updates... das Formular meines Webanbieters ist noch in Arbeit, doch bitte kontaktieren Sie mich über hier genannte Moeglichkeiten!
(Maskenthema und Medieninduzierte Verunsicherung und Angst nicht vergessen... Herr Prof. Huether hat dazu gestern ein Video mit circa 12 Minuten gepostet!!!
Letztes Update 02.12.20; 11:06
Emotionen sind
wichtiger als der Verstand:
„Nur 20% des Erfolgs lassen sich dem
IQ zuschreiben. Mehr Relevanz haben Forscher durch den Emotionsquotienten
(EQ) gefunden. Er lässt sich anhand von vier Faktoren messen:
1. Die Fähigkeit, seinen eigenen
Gefühlszustand und den anderer zu erkennen;
2. die Fähigkeit, den natürlichen
Ablauf von Gefühlen zu verstehen;
3. die Fähigkeit, über seine eigenen
Gefühle und die anderer vernünftig nachzudenken und zu urteilen;
4. die Fähigkeit, mit seinen eigenen
Gefühlen und denen anderer richtig umzugehen.“
Servan-Schreiber, 2004, S. 27
Unterbewusstsein
als unser Chefdirigent
„Forscher schätzen, dass das
Bewusstsein ungefähr 50 Basiseinheiten von Informationen pro Sekunde (Bits)
bewältigt, das Unbewusste dagegen kann mehrere Millionen Bits verarbeiten.
Nur wenig von dem, was unser Gehirn
macht, bekommen wir bewusst mit. Über 90% passiert in unserem
Unterbewusstsein und wird dabei initiiert und beeinflusst von unseren
Emotionen die wiederum auf die Sinneseindrücke reagieren.“
Kast, 2006, S. 16
Riechen
Wie zum Beispiel dem Riechen:
"10 Millionen Rezeptoren sind in der Nase, um auf Basis von Erinnerungen
und Erfahrungen Gerüche in Gefühlsäquivalente umzuwandeln: Ekel, Appetit,
Erinnerungen an Angehörige/Partner, …
Bis zu 15000 Gerüche kann das Gehirn
speichern und viele der Erinnerungen gehen auf die Kindheits- und frühen Erwachsenenerfahrungen zurück. Wieso ist weitgehend
unerforscht."
Geruchsforscher Thomas Hummel, HNO Uniklinik Dresden, in Zeit Wissen
02/06, S. 3 f.
Das emotionale
Gehirn
„Im innern des Gehirns befindet sich
ein emotionales Gehirn, wahrhaft ein „Gehirn im Gehirn“. Es verfügt über eine
andere Struktur, eine andere Zellanordnung, und selbst seine biochemischen
Eigenschaften unterscheiden sich von denen des übrigen „Neokortex“ – das
heißt, des am höchsten „entwickelten“ Bereiches des Gehirns, der
Großhirnrinde, in der die Sprache und das Denken angesiedelt sind.
Das emotionale Gehirn funktioniert
oft unabhängig vom Neokortex. Sprache sowie Wahrnehmung und Erkennung haben
nur begrenzten Einfluss darauf: Man kann einem Gefühl nicht befehlen, stärker
zu werden oder zu verschwinden.
Das emotionale Gehirn kontrolliert
seinerseits alles, was das psychische Wohlbefinden regelt, sowie einen
Großteil der Körperphysiologie: die Herzfunktion, den Blutdruck, die Hormone,
das Verdauungs- und das Immunsystem.
Probleme, die das Gefühlsleben
betreffen, sind die Folge von Funktionsstörungen des emotionalen Gehirns, von
denen viele ihren Ursprung in schmerzlichen Erlebnissen der Vergangenheit
haben.
Sie beziehen sich in keiner Weise
auf die Gegenwart, haben sich jedoch dem emotionalen Gehirn unauslöschlich
eingeprägt. Eben diese Erlebnisse kontrollieren of weiterhin unser Empfinden
und Verhalten, gelegentlich noch Jahrzehnte später."
Servan-Schreiber, 2004, S. 19 f.
Goldman-Rakic
an der Universität Yale hat bewiesen, dass das emotionale Gehirn die
Fähigkeit hat, den präfrontalen Kortex abzuschalten
(„to go offline“).
Dies geschieht unter der Einwirkung von außergewöhnlichem Stress. Schlagartig
gewinnen die Reflexe und instinktiven Verhaltensweisen die Oberhand.
Servan-Schreiber, 2004, S. 41
On Parenting
Your children are not your children.
They are the sons and daughters of Life's longing for itself.
They come through you but not from you,
And though they are with you, yet they belong not to you.
You may give them your love but not your thoughts,
For they have their own thoughts.
You may house their bodies but not their souls,
For their souls dwell in the house of tomorrow, which you cannot visit, not even in your dreams.
You may strive to be like them, but seek not to make them like you,
For life goes not backward nor tarries with yesterday.
You are the bows from which your children as living arrows are sent forth.
The archer sees the mark upon the path of the infinite, and He bends you with His might that His arrows might go swift and far.
Let your bending in the archer's hand be for gladness;
For even as He loves the arrow that flies, so He loves also the bow that is stable.
Kahlil Gibran in Chicken Soup for the soul, Canfield & Hansen, 2000, S. 117
If there is light in the soul,
There will be beaty in the person.
If there is beaty in the person,
There will be harmony in the house.
If there is harmony in the house,
There will be order in the nation.
If there is order in the nation,
There will be peace in the world.
Chinese Proverb in ebenda, Einleitung
Children learn what they live
If children live with criticism,
they learn to condemn.
If children live with hostility,
they learn to fight.
If children live with fear,
they learn to be apprehensive.
If children live with pity,
they learn to feel sorry for themselves.
If children live with ridicule,
they learn to be shy.
If children live with jealousy,
they learn what envy is.
If children live with shame,
they learn to feel guilty.
If children live with tolerance,
they learn to be patient.
If children live with encouragement,
they learn to be confident.
If children live with praise,
they learn to appreciate.
If children live with approval,
they learn to like themselves.
If children live with acceptance,
they learn to find love in the world.
If children live with recognition,
they learn to have a goal.
If children live with sharing,
they learn to be generous.
If children live with honesty and fairness,
they learn what truth and justice are.
If children live with security,
they learn to have faith in themselves and in those around them.
If children live with friendliness,
they learn that the world is a nice place in which to live.
If children live with serenity,
they learn to have peace of mind.
With what are your children living?
Dorothy L. Nolte in ebenda, S. 84 f.
Hilfsmittel, um in Ihre Kraft zu kommen,
für alle erschwinglich:
31.10. - 01.11. Sprungbrettseminar München (1€)
14.11. - 15.11. Sprungbrettseminar Berlin (1€)
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