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Grundgedanken Elternschaft

 

Kindererziehung ist eine Chance, Fehler der eigenen Eltern wieder gut zumachen, aber auch Gutes, das von ihnen gekommen ist, weiterzugeben. Bleibt das Gute abgespalten, kann es den eigenen Kindern nicht zugänglich gemacht werden. Verläuft dieser Prozeß jedoch positiv, verändert sich auch die eigene Haltung den Eltern gegenüber, was einer Vorbereitung auf deren Abschied, auf ihren Tod Raum gibt.

 

Anzuerkennen, was es heißt, selbst Eltern zu sein, ist ein langer und schwieriger Marsch nicht ohne den schmerzhaften Verlust von Illusionen mit Zweifeln und Rückschlägen, die zu einer immer exakteren Wahrnehmung von Realität sowie dem Machbaren und Wünschbaren führen.

 

Wenn Erwachsene diese erwachsene Haltung nicht erlangen, muß das eigene Kind dem unerwachsen gebliebenen Elternteil Sinn, Struktur, Liebe, Zeit, Zärtlichkeiten geben. Es wird funktionalisiert, in enge Rollen gezwängt, auf Grund von eigenen Bedürftigkeiten mit elterlichen Erwartungen drangsaliert, mit Süßigkeiten und Konsum geleimt oder emotional ausgesetzt.

 

Hier bedarf es einer Bestandsaufnahme der eigenen Bedürfnisse und der Überlegung, mit welchem Mensch ich diese am meisten befriedige. Ist es das eigene Kind, so wird es unter einer Überforderung leiden, die sich in Wut und Haß auf andere die Bahn brechen wird.

 

Daher kommt es zunächst darauf an, dass die Eltern sich selbst sättigen, nachnähren, um nicht ihre Defizite, sondern ihre größtmögliche emotionale Fülle, Lebensfreude und ihre gelebte Solidarität mit anderen weiterzugeben.

 

 

 

Quelle: „Liebe spielt eine Rolle. Was Kinder und Eltern brauchen“ von Astrid von Friesen, Rowohlt, 1997, S. 19ff

 

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