Texte

Links

Literaturliste

Stand 19.12.07

David Servan-Schreiber
Die neue Medizin der Emotionen
Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente

Depression, Zukunftsangst und Stress, die Krankheiten unserer Zeit sind heilbar – ohne Medikamente und jahrelange Psychotherapie. Der Neurologe und Psychiater David Servan-Schreiber stellt sieben wissenschaftlich überprüfte Behandlungsmethoden vor, die das emotionale Gehirn und seine Selbstheilungskräfte mobilisieren.

Das Buch leitet uns an, unser Innenleben besser zu kontrollieren sowie Ungleichgewichte im Leben zu erkennen und auszugleichen. Es hilft dabei, sich nicht weiterhin auf rein materieller Ebene mit Zigaretten, Schokolade, Essen, Alkoholika und anderem selbst zu trösten oder mit Fernsehen und Computerspielen zu betäuben.

Das Leben und der Körper befinden sich in einem steten, sich wechselseitig beeinflussenden, Wirkungskreislauf Denken-Fühlen-Handeln. Dieser wird von unserer Umwelt, unseren Gedanken, unseren unbewusst gespeicherten Gefühlen und Erlebnissen aus Kindheit und Jugend und vielem mehr emotional gefärbt.

Doch jeder trägt in sich auch fast all das, was er zur “Reparatur“ von Ungleichgewichten braucht. Es muss nur entdeckt, genutzt, aktiviert und “bedacht“ werden:

Es gibt ein emotionales Gehirn als strukturell eigenständigen Hirn-Bereich. Dieses herrscht vor allem in Stresssituationen über das kognitive Gehirn und beeinflusst alle unsere Entscheidungen. Es ist das älteste Element unseres vielschichtigen Gehirnapparates und steuert alle physiologischen Körpervorgänge wie Atmung, Herzfrequenz und unter anderem das Immunsystem.

Auch Herz und Magen besitzen eigene neuronale Netzwerke. Sie haben - dem Hirn gleich - Erinnerungs- und Denkfähigkeit und stehen mit unserem Kopf in stetem Kontakt. Die so genannte Kohärenz des Herzens, der Gleichklang des Rhythmus, der wiederum die Hirnaktivitäten fördert, ist direkt mental beeinflussbar und man kann damit die Stresswirkung von Situationen reduzieren.

Ziel ist letztlich, mit sich und seinem Herzen in Kontakt zu treten und das Gleichgewicht zwischen Kognition, Emotionen und Lebensvertrauen zu schaffen. Ein in der Gesundheitspsychologie auch Kontinuum des Gesundheitszustandes genanntes Gleichgewicht, welches ständig beeinflusst wird von äußeren und inneren Faktoren:

Unsere entwickelte Selbst- und Fremdwahrnehmung ist die Basis der Bewertung von Situationen sowie z. B. Äußerungen anderer Menschen und erzeugt damit positive oder negative Empfindungen.

Die aufgenommene Nahrung spielt als Baustein der Gehirn- und Körperzellen von morgen eine fundamentale Rolle. Verbunden mit einem gewissen Maß an Bewegung, können diese optimal im Körper verteilt sowie Verspannungen leichter abgebaut werden.

Ebenso wichtig ist eine Beachtung unserer biologischen Uhr, die so tickt, wie es die Natur seit Jahrtausenden bestimmt hat, angetrieben von der Lichtenergie.

Und vor allem gilt es, dem auch genetisch angelegten altruistischen Denken und Handeln mehr Raum zu geben, um uns selbst Gesundheit zu schenken: Durch Liebe und das, was wir uneigennützig für andere tun und als Dankbarkeit oder auch Verantwortungsgefühl zurückgespiegelt bekommen.

Vorgestellt wird außerdem eine wichtige Methode emotional-aufmerksamer und damit Stress und Konflikt vermeidender Kommunikationstechnik.

Diese wurde im Love Lab der Universität Seattle entwickelt. Dort wurde nämlich festgestellt, dass es keine stabilen emotionalen Beziehungen gibt und Konflikte z. B. in Ehen dazu gehören. Resultierend aus den vier so genannten apokalyptischen Reitern der Kommunikation: Kritik, Verachtung, Gegenangriff und totaler Rückzug. Der Lösungsansatz liegt in einer objektiven Betrachtung der Situation, einer Konzentration auf die eigenen Gefühle und einer Artikulation der erfahrenen Enttäuschung.

Von Buddha wurde dies auch schon sehr treffend definiert:
„[Die das richtige Wort beherrschen] beleidigen niemanden. Und sie sprechen trotzdem die Wahrheit. Ihre Worte sind klar, aber niemals gewaltsam… Sie lassen sich nicht demütigen und demütigen niemanden.“

Dieses Buch gehört in meinen Augen in jeden Haushalt neben das Bett. Es stellt ein Lexikon und Ratgeber für jeden eigenständig denkenden Menschen dar, der sich und sein Leben weiterentwickeln und verbessern möchte!

Quelle: David Servan-Schreiber, Die neue Medizin der Emotionen, Goldmann, 2006, ISBN 978-3-442-15353-4; 9,95€

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Emotionen ist das sich Öffnen gegenüber den Problemen anderer Mitmenschen.
Denn durch das Eingehen auf und dasein für andere Menschen erhält jeder auch etwas zurück, das nachhaltiger wirkt als jede Pille oder Therapiesitzung.

Dieser Aspekt ist seit alters her in der Sprache verankert und wurde schon in der Bibel festgehalten.
Kants kategorischer Imperativ ist die moderne Ausformulierung eines gemeinschaftlich-sozialen Handlungsansatzes.

Weiterer wichtiger Autor zu diesem Themenbereich ist Daniel Goleman. Mit seinem Bestseller Emotionale Intelligenz hat er neue Horizonte der zwischenmenschlichen Möglichkeiten aufgezeigt.

Bücher bestellen und durch Provisionen den Autor unterstützen:

 

Impressum  Haftungsausschluss Startseite